Samstag, 4. Oktober 2014

"Such dir einen Freund und bleib hier, sagt er"

Zur Arbeitszeit uebernahmen wir viele unterschiedliche Aufgaben und halfen auch immer wieder gemeinsam bei den Nachbarn aus. Die meisten von ihnen waren verwitwete, eher aeltere Maenner, die mir gerne Komplimente machten, sei es, dass ich gut arbeitete oder huebsch sei... In diesem Fall enttäuschte ich ihn: “ich habe bereits einen in Deutschland“ lies ich ihm übersetzen.

Dass es wenige Frauen dort gibt hat mich erst sehr ueberrascht, aber bald wurde mir deutlich warum: Die Frauen scheinen hier in den Bergen auf dem Hof nicht nur wegen der Kinder die meiste Arbeit zu haben, sondern sind staendig beim Kochen, Putzen, Erziehen, Kuehe melken, Wasser holen, im Dorf einkaufen, Tiere fuettern un Schlachten, Im Endeffekt sterben diese tatsaechlich frueher an Altersschwaeche oder Krebs. Gleichzeitig lassen sich dies immer weniger junge Frauen gefallen und gehen in die Stadt arbeiten oder Studieren und lassen die Hoefe hinter sich. Die Maenner bleiben zurueck, auch mal einsam.

So halfen wir recht viel bei Heuarbeiten, also Heu umdrehen zum trocknen, es zusammenharken, Heuhaufen zusammen zu tragen und grosse Heugestecke zu bauen oder es in Scheunen umzuladen. Am Ende halfen wir noch bei der beginnenden Kartoffelernte. Zum Dank gab es natuerlich immer Palinka (Pflaumenschnaps).


Auf dem Hof waren die Arbeiten wesentlich abwechslungsreicher und reichten von Putzen im Haus und beim Kochen helfen, ueber Jaeten und Ernten im Garten hin zum Holz hacken, Umgraben und Waende aus Lehm bauen und reparieren; zu ihrem Glueck haben sie einen sehr lehmhaltigen Boden.

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