Mittwoch, 1. Oktober 2014

The Organic Art Ranch, Rachitele

Von Cluj verabschiedet machte ich mich am 9.9. auf den Weg zu meinem einzigen im Voraus geplanten Ziel: ein Hof in den Bergen, 100km von Cluj, 30km von der nächsten Stadt mit Supermarkt.

Mir war klar: ca. 1 1/2 Stunden mit dem Zug nach Huedin, weiter möglichst per Bus oder Anhalter nach Rachitele. Dort in der Bar mach dem Weg zum "Casa Mexicana" fragen. 
Im Zug war ich noch mit einem netten schweizer Kräuterfan zusammen, ab Huedin dann wieder auf mich gestellt. Von Passanten Richtung Markt geschickt und mit einem Namen auf einem Zettel, fragte ich mich schließlich durch, überrascht von der anstrengend knallenden Sonne, bis ich von einem merkwürdigen Mann zu seinem PKW gelotst wurde. Eingestiegen bin ich erst, als seine Ehefrau dazu kam, kurz darauf war jeder Platz belegt. Ein Privattaxi also, neuerdings ziemlich üblich in dieser Gegen. Natürlich musste niemand so viel zahlen wie ich, aber als wir in Rachitele ankamen wurde mir erst klar, dass mich noch 40 Minuten Wandern von der Farm trennte, mit fettem Rucksack auf dem Rücken und Geige in der Hand. Ich hatte Glück und konnte den Fahrer überzeugen, mich dort hin zu fahren, den Berg über klapprige Wege hinauf, für einen geringen Aufpreis...


Der Hof besteht aus drei Häusern, dazwischen eine Feuerstelle und eine weitläufige Wiese, sowie aus zwei umzäunten Gärten und einem weiteren Apfelgarten. Das eine Haus ist momentan nur Schlafzimmer der Besitzer, das mittige Haus beherbergt drei Betten, Küche und Wohnzimmer, das dritte Haus ist Werkstatt und Scheune in einem, mit einem süßen Zimmerchen, bereits belegt von Jonas, einem deutschen Freiwilligen.
Das Wasser kommt direkt aus einer angezapften Quelle und kommt hinterm Haus eiskalt aus einem Wasserhahn und der Dusche (ebenfalls draußen, mit hölzernem Sichtschutz, hat immerhin einen eigenen Boiler!), zu dem ein selbstgebautes Plumsklo (entschuldigt, eine “ökologische Trockentoilette“)! Wasserholen ist von daher immer nötig, ob zum Trinken, Kochen und Abwaschen, aber nur über 30 Meter.



Der grobe Rahmen fuer unseren Aufenthalt belief sich auf 4 1/2 Arbeitstage, Montag halb, Sonntag frei und Dienstag frei (Markttag). An den anderen Tagen gab es theoretisch folgenden Tagesablauf:

8 Uhr Fruehstueck, taeglicher Abwasch und Kueche putzen im Anschluss.
9 - 12 Uhr Arbeiten
Mittagessen und -pause
16 Uhr Tee
im Anschluss bis ca. 19 Uhr Arbeiten
20 Uhr frische Milch holen beim Nachbarn

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